Bei uns kommt Naturschutz aus den eigenen Reihen.
Der beste Umweltschutz kommt aus eigenem Antrieb. Unser Vertriebsmann Benjamin Haugg ist engagierter Naturschützer und setzt sich vor unseren Firmentoren für den Lebensraum der Fische ein. Sein Engagement steckt an: Inzwischen unterstützt auch Schuster Maschinenbau sein ehrgeiziges Projekt "Lebensraum Lech".
Mit fünf Jahren nahm ihn sein Vater mit an den Fluss. Gemeinsam grillen, still verharren, bis ein Fisch anbeißt – und sogar übernachtet haben sie oft am Fluss. "Ich habe tolle Stunden in der Natur verbracht," schwärmt Benjamin Haugg im Rückblick auf seine Kindheit und Jugend im bayrischen Alpenvorland. Dicke Maikäfer haben sie vom Baum geschüttelt. Heute gibt es die nicht mehr. Feuersalamander entdeckt. Riesigen Eintagsfliegen schauten sie beim Hochzeitstanz über dem Wasser zu – auch die werden immer weniger. Bachforelle und Barbe waren damals die typischen Leitfische in Bayern. Heute Fehlanzeige. Aber auch Äschen lassen sich kaum noch im Gewässer des Lechs treiben.

Der Lech wird nie wieder so, wie er einmal war.
Im Laufe der Jahre konnte Benjamin Haugg selbst beobachten, wie sich das Leben am Fluss veränderte. " Der natürliche Zustand des Lech verändert sich zunehmend zum Nachteil der Artenvielfalt." resümiert unser Kollege und leidenschaftlicher Fischer. Seit vielen Jahren ist er Mitglied beim örtlichen Fischverein, seit drei Jahren treibt er als Vorstand die Renaturierungsmaßnahmen des Lechs tatkräftig voran. Auch wenn neben dem Beruf und der Familie wenig Zeit dafür bleibt, möchte er das Fischen und das Erlebnis Natur auch seinen Kindern ermöglichen. Das Fangen der eigenen Nahrung hat für ihn viel mit Verantwortung und Respekt vor Lebensmitteln zu tun. "Fischen hat etwas Befriedigendes," Benjamin Haugg fischt weltweit, am liebsten Lachse in Norwegen. Er tut das sehr selektiv und nur, wenn er einen Fisch zum Grillen oder zum Räuchern für Weihnachten möchte, worüber sich auch seine Nachbarn freuen. Dann wird der gesamte Fisch verwertet.
Wir brauchen mehr Fisch-Kinderzimmer.
Was ist passiert? Der Lech ist mit 25 Staustufen der meistverbaute Fluss Bayerns. Viel ist kaputt und der Fluss fließt nicht mehr richtig, was man auch an den vielen (Stau-)Seen im Lech erkennt. Es gibt zu viele Querverbauungen, sodass natürliche Kiesflächen fehlen, an denen sich die Fische zurückziehen und laichen können. "Der Lech ist ein alpiner Fluss. Der hat Kraft und Strömung. Und schwemmt Kies mit, was wichtiger Lebensraum für die Fische ist." Haugg nennt diese Plätze die Kinderzimmer der Fische. Heute hat sich der Fluss auf der deutschen Seite schon viel zu tief reingefressen, mit der Konsequenz, dass es so wie keine natürlichen Kiesflächen mehr gibt.





Hauggs Verein, der 460 Mitglieder-starke KFV Schongau, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Gewässerstruktur des Lechs zu verbessern und neuen Lebensraum für Fische und Kleinstlebewese sowie Laichplätze zu schaffen. So pflügen Arbeitsgruppen regelmäßig den Flussboden um, umbaggern Kiesflächen, bauen Fischwanderhilfen und bringen Kies, Felsen und Totholz an den Fluss. Im Jahr 2020 waren es 1.400 m3 Kies. Die Staustufe 11 in Epfach ist ihr Revier – 5,6 km lang, noch knapp 50 km von der Grenze Österreichs entfernt. "Die Arbeit ist wichtig – vor allem, da Fische nicht die mediale Aufmerksamkeit bekommen, wie wenn ein Vogel ausstirbt," beschreibt Vorstand Haugg die Situation.

Lebensraum Lechtal
Inzwischen haben sich die Naturschützer zusammengetan. Die Interessenverbände ziehen an einem Strang, um die Lebensader des Lech zu erhalten. Vorbild ist Österreich, das in Sachen Naturschutz und Wasserkraft viel ökologischer handelt. Sie respektieren die Natur und den Fluss. Sieht man sich die Karte von oben an, meint man nicht vom selben Fluss zu sprechen. Ab der Grenze Österreichs gibt es zahlreiche Bypässe und Flussarme – und die so wichtigen Kiesinseln, die für eine gute Strömung des Flusses sorgen.
Renaturierung braucht Zeit. Per Monitoring zählt der KFV Schongau regelmäßig den Fischbestand. Glücklicherweise motiviert das Ergebnis: An den neuen Plätzen sind wieder frische Barben, Bachforellen und Aitel dazugekommen. Hinter der Kiesbank und den Totholzstellen haben sich etwas beruhigtere Zonen mit mäßigem Unterwasserpflanzenbewuchs gebildet, wo sie die Jungfische tummeln können. Es sind mehrere Brutfischschwärme und Koppen sowie junge Salmoniden gesehen und fotografiert worden.

Im Bewusstsein der Menschen tut sich einiges.
Der Verein leistet einen Beitrag, indem er regelmäßig zu Informationswanderungen entlang der Fließstrecke einlädt und über das Leben am Fluss und die Renaturierungsmaßnahmen berichtet. "Der letzte Event war ein Rekord: hundert Besucher kamen," ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte.
Für Schuster Maschinenbau ist die Unterstützung dieses Projekt ein wichtiger Baustein, um den eigenen Anspruch an ein nachhaltiges Handeln unter Beweis zu stellen. Geschäftsführer Dommer ergänzt: "Wir freuen uns, direkt vor der eigenen Haustüre etwas Gutes tun zu können."