Marc Roth vom Vertriebspartner GALIKA im Interview
Hallo Herr Roth, schön, dass Sie die Zeit gefunden haben, ein kleines Interview mit uns zu führen. Sie sind Geschäftsführer Mitteleuropa der GALIKA AG, sitzen in der Schweiz und sind vor allem im osteuropäischen Markt tätig. Wie ist denn die Situation dort gerade?
Im März und April haben wir alle Respekt vor der Situation gezeigt. Viele konnte sich noch an die Geschichte erinnern. Schnell wurden Investitionen gestoppt, aber am Ende doch nicht so ausgeprägt, wie es angekündigt war. Der PMI (Anmerkung: Purchasing Managers Index/Einkaufsmanagerindex) ist stark nach unten gegangen. Wir konnten trotzdem gute Projekte realisieren.
GALIKA ist seit ein paar Jahren Handelspartner von Schuster. Können Sie uns erzählen, wie es zur Zusammenarbeit kam?
Der Kontakt kam über Matthis Rühle vor zwei Jahren. Er hat mich einfach angerufen. Der Moment war günstig, denn einer seiner Mitbewerber wurde gerade von einer amerikanischen Firma übernommen. Es zeigte sich, dass die neuen Strukturen und Ansprechpartner die Anforderungen nicht mehr erfüllen konnten. So sind wir – erst lose – mit Schuster gestartet. Ich arbeite am liebsten mit mittelständischen Unternehmen, wo das Wort noch zählt und wo man auf einer normalen Basis zusammenarbeiten kann.
Und mit Schuster ist das so?
Ja, genau. Ich arbeite gerne mit kleinen Strukturen und direkten Wege. Bei den kleineren Unternehmen kommen die Angebote schneller und die Fragen werden zügiger geklärt.
Welche Kunden bedienen Sie mit Schuster-Maschinen?
Im Osten sitzt die verlängerte Werkbank der deutschen Automobilindustrie. Es gibt nicht nur viele Tochtergesellschaften der einschlägigen Automobilindustrie, sondern auch viele eigenständige Unternehmen, viele Automobilzulieferer. In Südpolen, in Rzeszów, sitzt außerdem die polnische Luftfahrtindustrie. Dort im sogenannten Aerospace Valley werden diverse Komponenten und Bausätze für die Luftfahrtbranche gefertigt.
Und diese Firmen haben welche Anforderungen genau?
Alle Maschinen arbeiten im Hightech-Bereich. Es geht um schnell, hoch, genau. Die Maschinen arbeiten 24/7. Deshalb braucht die Hightech-Industrie zu 80% Turn key-Solutions. Ich gebe denen ein Sorglos-Paket von unseren Lieferanten. Das ist die große Stärke gegenüber Standardmaschinenherstellern: Wir können die ganze Palette anbieten. Außerdem haben wir in jedem Land eigene Service-Techniker und eine eigene Technologen. Wir kommunizieren in den Märkten in den jeweiligen Landessprachen und stehen mit unseren Kunden und Interessenten im täglichen, direkten Kontakt. Die Landessprache zu können, hilft immens dabei, Sprachbarrieren und Kulturunterschiede zu überbrücken.
Die MSV Brno, steht vor der Tür. Was sind Ihre Erwartungen an die Leitmesse? Und welche Bedeutung hat die Messe als Geschäftsplattform heute?
Messen sind für unser Business immens wichtig. Brünn ist in der Region die bedeutendste. Da kommen die Slowaken und Südpolen und zum Teil die Ungarn. Für uns bedeutet die Messe Kundenbindung. Unsere Kunden sagen nicht, „Die Maschine kaufe ich mal“. Stattdessen kommen langjährige Verbindungen und Verträge zustande. Da zählen das Miteinander und der Austausch.
Die letzten Jahre – als die großen Messen pandemiebedingt nicht stattfanden – haben wir unsere eigene Messe vorangetrieben. In unserer tschechischen Niederlassung veranstalteten wir im Demoraum in Olomouc drei Tage lang ein „Open House“. Die Resonanz war unglaublich. Alle wollten wieder quatschen. Da kamen die Kunden sogar aus Südpolen und der Slowakei zu uns ins Haus. Wir hatten auch die Zubehörlieferanten wie beispielsweise Werkzeughalter, Werkzeuge und rund um die Maschinen eingeladen. Um neun Uhr haben wir aufgemacht, und um eine Minute nach neun standen bereits dreißig Leute da. Insgesamt waren ungefähr dreihundert Personen gekommen. Ein riesen Erfolg.
Vielen Dank, Herr Roth, für das aufschlussreiche Interview. Wir wünschen Ihnen den gewünschten Erfolg auf der Messe. Auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!